Der DK-Verband hat auf seiner Jahreshauptversammlung am 18. März 2023 den umstrittenen Beschluss zum Kupieren wegen erkennbarer Rechtwidrigkeit zurückgenommen. Das geht aus dem Protokoll der Versammlung hervor. Ob damit tatsächlich kupierte und unkupierte Hunde gleichgestellt sind, muss jetzt die geübte Praxis zeigen.

 

Auf der Jahreshauptversammlung 2022 hatte der Verband beschlossen, dass „in Deutschland gezüchtete und verbliebene Hunde, die unkupiert sind, nicht mehr zur IKP oder Kleemann zugelassen sind.“ Dagegen regte sich Widerstand, auch juristisch. Und auch der Verband sah die Gesetzwidrigkeit ein. Im Protokoll heißt es: „Der Beschluss war nach Karl Walchs (Präsident des JGHV, Anm. der Redaktion) Appell auf unserer HV an die Unverzichtbarkeit des Kupierens für den Jagdgebrauch spontan und unreflektiert gefasst worden.“ Und vorher: „Wir haben jedoch schnell erkennen müssen, dass diese Regelung gegen geltende Bestimmungen verstößt und führten deshalb eine Abstimmung … durch, mit dem Ergebnis, dass eine große Mehrheit von 79 Prozent der Aussetzung des Beschlusses bis zur HV 2023 zustimmten.“

 

Da der Beschluss nur ausgesetzt und nicht etwa, was auch möglich gewesen wäre, gleich aufgehoben worden war, liefen die juristischen Auseinandersetzungen weiter. Erst mit der JHV 2023 zeigte der Verband Einsicht, nannte den Beschluss rechtswidrig und hob ihn auf. 

 

Abzuwarten bleibt, ob damit die hinter dem Beschluss stehende Absicht auch wirklich aufgegeben wurde. Bereits jetzt gab es Hinweise an Führer unkupierter Hunde, doch besser auf eine Teilnahme an Zuchtschauen zu verzichten. 

 

Zudem ließ der Verband im Rahmen der juristischen Auseinandersetzung klar erkennen, dass er unkupierte Hunde für nicht jagdlich einsetzbar hält. Dabei scheint es auch Streit im Präsidium zu geben. Auf die Frage, ob das Präsidium jeden unkupierten Deutsch Kurzhaar für nicht auf der Jagd einsetzbar hält, antwortete Präsident Michael Hammerer: „Das Präsidium besteht aus neun Mitgliedern, möglich dass es unterschiedliche Meinungen gibt.“ Da die Mitglieder des Präsidiums auch oft eine wichtige Rolle in ihren Klubs spielen ist zu vermuten, dass sich hier zwei Lager bilden. Gut möglich also, dass der Streit um das Kupieren noch nicht ganz beendet ist.